Im Moment lese ich mit Begeisterung Biographien von Sportlern, natürlich die von Triathleten und Läufern.

Ich bevorzuge dabei nicht die „normalen“ Ausdauersportler, sondern diejenigen, die noch eins drauflegen. Diejenigen denen ein Marathon oder ein Ironman nicht genug ist. Stichwort: „Ultra“. Während andere über diese Athleten den Kopf schütteln und meistens feststellen, dass das sicherlich nicht gesund sein könne, bin ich mehr als nur fasziniert. Und ständig geht mir eine Frage durch den Kopf. Wieso?

Versteht mich nicht falsch, ich frage mich nicht, wieso tun sie sich das an. Ich frage mich, wieso können die das. Und: Kann ich das auch? Wenn ja, wie komme ich da hin?

Was unterscheidet diese Männer, von Frauen gibt es leider nur sehr wenige Bücher auf dem Markt, von anderen? Sind sie Ausnahmetalente, Ausnahmeathleten weil sie einen besonderen Körperbau haben oder ist es nicht sehr viel wahrscheinlicher, dass sie es nur verstehen aus ihrem Körper das Maximum, das Beste herauszuholen. Sind wir alle zu solchen Leistungen, die im Moment zugegebenermaßen mein Fassungsvermögen übersteigen, fähig?

Das einzige Buch, das mit dem Cover nach vorne bei mir im Bücherregal steht, ist „Finding Ultra“ von Rich Roll. Jedes Mal, wenn ich einen Blick darauf werfe, weis ich, dass will ich auch. Nicht weniger beeindruckend sind natürlich auch die Lebenswege der anderen wie Scott Jurek, Dean Karnazes, Rafael Fuchsgruber und, die bisher einzige Frau in der Sammlung der Extremläufer und -triathleten, Brigid Wefelnberg. Und wieder die Frage, wie schafft man das? Wie kann man 100 Meilen laufen, das sind 160 Kilometer, wenn es mir schon nach zehn reicht? Wie kann man einen dreifachen Ironman überstehen?

Wie schafft man es, in der Lebensmitte stehend, sein Leben nochmal komplett umzukrempeln? Diese Frage beschäftigt mich von allen am Meisten. Gewohnheiten und Süchte werden abgelegt, übergewichtige, unsportliche Menschen werden zu Topathleten, schaffen es irgendwie das Ruder herumzureißen und stellen ihr gesamtes Leben auf den Kopf, während andere, so wie ich, in ihrem eigenen Trott gefangen, einfach weitermachen, wie bisher, unfähig zur Veränderung.

Also noch einmal die Frage, wie zum Geier kriege ich das auch hin?