Warum Triathlon?
Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Ich weis nur, dass ich es U N B E D I N G T will.
Den Traum vom Ironman habe ich mit achtzehn, also vor zwanzig Jahren, schon einmal geträumt. Aber wie das Leben so spielt, kam einiges dazwischen. Erst die Ausbildung, dann das Abitur nachgeholt und angefangen zu studieren und dann … krank geworden. Nicht nur so ein bisschen, sondern so richtig, lebensverändernd. Meine Zwanziger habe ich größtenteils in verschiedenen Kliniken verbracht, statt wie andere mich in dieser Zeit Karriere und/oder Familiengründung zuzuwenden. Sport hätte mir in dieser Zeit sicherlich gutgetan, aber daran war nicht zu denken. Und ging der Zeiger der Waage in dieser Zeit immer weiter nach oben, während die Aktivitäten immer weniger wurden. Um ehrlich zu sein, ein Großteil meines Lebens spielte sich auf der Couch vor dem Fernseher ab, wenn ich nicht gerade wieder in der Klinik war.
Und dann … wurde es besser. Nicht plötzlich und auch nicht über Nacht, aber stetig. Anfangs waren es drei Schritte nach vorn und zwei zurück, doch es ging aufwärts. Nicht ohne Rückschläge, nicht ohne, dass ich oft dachte, ich werfe alles hin. Habe ich aber nicht und so, mit Anfang dreißig, war ich zwar nicht gesund, aber doch wieder so fit, dass ich mir die Frage stellte, wie geht es weiter. Zu der Zeit war ich bereits berentet und an eine Rückkehr in meinen Beruf, ich bin Steuerfachangestellte, nicht zu denken. Also was tun, mit dem Rest meines Lebens?
Ich fing wieder an Sport zu treiben. Gut anfangs war es nur Spazierengehen, dann walken und schließlich laufen. Das Gewicht ging wieder nach unten. Und ich entdeckte Yoga für mich, ursprünglich nur, um meine Probleme im Schulter- Nackenbereich loszuwerden. Doch dann wurde es mehr, mein Interesse an der Philosophie wuchs und so war der Entschluss eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu absolvieren naheliegend. Zuerst dachte ich gar nicht ans unterrichten, wollte die Ausbildung nur für mich machen und bin doch irgendwie zum Unterrichten gekommen. In dieser Zeit habe ich viel praktiziert, gelernt und unterrichtet. Als die Ausbildung vorbei war und meine Kurse gut liefen, kam er wieder, dieser Wunsch nach mehr …
Und wieder kam ich zum Laufen. Um meine Ausdauer weiter zu verbessern, begann ich mein Fahrrad, ein ganz normales Damenrad, nicht mehr nur für die Fahrten zum Einkaufen zu benutzen, sondern weitere Strecken zu fahren und entdeckte … das macht ja richtig Spaß.
Letztes Jahr (2017) im Mai fuhren wir, Rayk und ich, zum Wellness, mein erstes und bisher einziges Mal, wollte auch mal wissen, wie das so ist und wovon alle Welt so schwärmt. Das Beste daran, unser Hotel hatte einen wunderschönen Außenpool und weil ich zu der Zeit bereits keine Lust mehr hatte, den ganzen Tag irgendwo faul rumzuliegen, ging ich schwimmen. Brustschwimmen, Kopf aus dem Wasser, aber ich fand´s super und fragte mich, wieso ich eigentlich nicht öfter schwimmen ging.
Und ganz plötzlich war er wieder da, der Traum vom Triathlon und mit ihm der Gedanke: Wann, wenn nicht jetzt?
Warum Triathlon? Ich weis es wirklich nicht, nur das ich es unbedingt will und da man ja bekanntlich auch mal dem Bauchgefühl und der Intuition vertrauen soll, auch wenn der Kopf noch hinterherhinkt, sorge ich jetzt dafür, dass der Traum diesmal kein Traum bleibt.
Wie? Dazu das nächste Mal mehr …
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